Moderne und alternative Medizinströmungen im Einklang


Peter Lechleitner wurde bereits als 'Grenzgänger' geboren - in Serfaus im Nordtiroler Oberland, dem Grenzbereich zwischen Schweiz und Italien. Bereits in frühester Jugend fasste er den Entschluss, eine medizinische Laufbahn einzuschlagen.

Nach der Promotion 1980 absolvierte der Jungmediziner den Turnus im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Zams. Besonders die Intensivmedizin hatte es ihm angetan und so übersiedelte er an die Medizinische Klinik zu Prof. Dr. Braunsteiner nach Innsbruck.

Als Lehrer und Mentor stand ihm Prof. Dr. Dienstl zur Seite. Eine der ersten Aufgaben war die gemeinsame Planung und Umsetzung einer hochmodernen Intensivstation. Lechleitners Interesse galt zudem extrakorporalen Nierenersatzverfahren, weshalb er neben der intensivmedizinischen und kardiologischen auch die nephrologische Zusatzausbildung absolvierte.

Seine wissenschaftliche Tätigkeit führte zu über 250 Publikationen in renommierten Zeitschriften, mehreren Buchbeiträgen und drei Lehrbüchern, die auch in Spanisch und Französisch erschienen.

Sein Kunstbuch 'Im Rhythmus des Herzens - gemalte Geschichten und Gedichte vom Grunde des Herzens' ist die künstlerische Aufarbeitung seiner Erlebnisse als Kardiologe und Intensivmediziner.

Gemeinsam mit Prof. Franz Dienstl war Prof. Lechleitner als österreichkoordinator für große Herzinfarktstudien (ISIS - Studiengruppe) tätig. Dies führte zu zahlreichen Aufenthalten in USA und England. Hospitationen in zahlreichen in-und ausländischen Krankenhäusern, darunter auch solche mit komplementärmedizinischen Richtungen, rundeten die medizinische Sichtweise ab.

1993 habilitierte er sich über "Neue Erkenntnisse beim Herzinfarkt".

1998 wurde ihm der Titel eines a.o. Universitätsprofessors verliehen.

Seit 1994 ist er Primarius der Internen Abteilung am Krankenhaus Lienz, der größten eigenständigen Internen Abteilung in Tirol.

Im Focus seiner Aufmerksamkeit stand und steht neben dem zeitgemäßen Ausbau sämtlicher Spezialgebiete der Inneren Medizin der Aufbau eines kardiologischen Schwerpunktes mit Etablierung eines Herzkatheterlabors und eines Schrittmacherzentrums. Ganz besonders liegt Prof. Lechleitner die Lehrtätigkeit am Herzen. Die jährlich erscheinenden Publikationen beweisen zudem, dass es möglich ist, auch in einem peripheren Haus, bei reduzierten Personalresourcen, wissenschaftliche Fragestellungen zu bearbeiten. Derzeitige Forschungsziele sind biochemische Marker bei verschiedenen Herzerkrankungen, klinische Diagnostik der Lungenembolie und die Integration der Akupunktur in den klinischen Alltag (gemeinsames Projekt mit einem TCM-Spital in Angang/China). Zuletzt lehrte er Kardiologie am First University Hospital in Ulaan Baatar/Mongolei im Rahmen eines österreichisch-mongolischen Wissenschafts- und Lehrprojektes.

Prof. Lechleitner war darüber hinaus am Aufbau der Arbeitsgruppe für experimentelle Kardiologie der österreichischen Kardiologischen Gesellschaft federführend beteiligt, sowie an der Entwicklung der Internistischen Intensivmedizin. Von 2000-03 war er Präsident der österreichischen Gesellschaft für Allgemeine und Internistische Intensivmedizin. Durch die Organisation internistischer, allgemein-, sport- und intensivmedizinischer Symposien sowie die Deutsch-österreichische Jahrestagung für Internistische Intensivmedizin, hat er sich beim fachinteressierten ärztepublikum nachhaltig in Erinnerung gerufen. Er ist Fellow of the European Society of Cardiology, European Cardiologist und Fellow of the International College of Angiology.

Prof. Lechleitner fordert die Orientierung an den Richtlinien der evidence based medicine ein - gleichzeitig plädiert er für Toleranz gegenüber seriösen alternativen Medizinströmungen. So hat der begeisterte Akupunkteur diesen speziellen Zweig der traditionellen chinesischen Medizin an seiner Abteilung etabliert. Freilich unter der Prämisse, dass sich hier Toleranz und wissenschaftlich-kritische Betrachtung die Waage halten. Vielseitigkeit ist nicht nur in der Medizin sein Credo.

Den optimalen Relax-Faktor bieten dem ehemaligen Spitzensportler (Leichtathletik, Fallschirmspringen) die Musik (Klavier und Gitarre), Paragleiten und Snowboarden in den Tiroler Bergen sowie die Malerei. Golf hält er für eine gesundheitsfördernde und erbauliche Freizeitbetätigung (Hcp 20), ein Glas Wein für eines der sinnvollsten Genussmittel. Zeitlich zu kurz, doch auf der Prioritätenliste ganz oben kommt die Familie. Ehefrau und drei aufgeweckte Söhne, wovon zwei bereits bekannte Größen in der modernen Musikszene sind, garantieren den Ausgleich zum erfüllten Berufsleben.